Wer sich in den Betrieb begibt, kommt darin um.
Monat: Mai 2007
Voll leer, ey
Er fühlte sich völlig gefüllt von einer Leere.
Die Freiheit nehm' ich mir
Ist den TexterInnen des stumpfen Produkt-Slogans eigentlich jemals ins Bewußtsein gerückt, daß dieser eben auch den Freiheitszug beinhaltet?
Gefühlte Freiheit
Lutz Dammbeck in einem interessanten Gespräch mit Nike Breyer in der taz, 19./20.5., tazmag S. III:
NB: Wenn ich für bare Münze nähme, was Sie sagen, dann wäre Freiheit eine Fata Morgana.
LD (lacht): Wenn Sie sich frei fühlen, ist das doch okay. Wenn Sie es wissen, haben Sie ein Problem.
Vielleicht noch die nächsten Tage lesbar.
Schönes Wort
U|to|piat, das; -[e]s, -e, Mittel zur Verhinderung der Gegenwart [zu lat. Utopium, → Opium des Volkes]
Schade nur, daß es mir zwar in dieser „Bedeutung“ selbst eingefallen ist, jemand das Wort aber schon genutzt hat.
Großartige Leistung!
Er hat den aktuellen, fünfseitigen NZZ-Schwerpunkt über Langsamkeit in nur zwanzig Minuten geschafft.
Söhne ohne Väter – Nachbemerkung
Der empfohlene Film hat mir gut gefallen – und wenn ich das 3sat-Forum zum Film lese, wohl auch vielen anderen ZuschauerInnen. Der Autor saß lobenswerterweise noch bis 2 Uhr in der Nacht und antwortete.
Interessant, daß es wohl einigen Leuten wie beim Contergan-Film ging und sie die Insertierung „vermißten“. Sehgewohnheiten, die Andreas Fischer schön unterläuft.
Immer nur Romane – das geht doch nicht.
Also ist Literatur heute gleich Roman. Oder Roman ist Literatur. Und Blanchot hat ja mal irgendwo gesagt, daß der Roman vielleicht irgendwann das Ende der Literatur bedeutet; das finde ich sehr treffend, weil ja in der Tat durch diese Romanschreiberei und durch diesen Romankonsum Sprache vernichtet wird.
[Anne Duden, in „Die Arbeit muss Fragment sein. Zur Diskussion der literarischen Avantgarde“. Von Werner Köhne“, DLF, 27.4.2007]
Auch bei mir stelle ich nach der Lektüre von zahlreichen Krimis „am Stück“ einen Verschleiß an Sprachempfinden fest. Daher jetzt, zwar auch Roman, aber sprachlich anspruchsvoll, Uwe Timms „Rot“, das bei mir seit 5 Jahren im Regal stand und dessen Lesezeit nun endlich und passend gekommen ist.
Filmtip!
Ein neuer Film von Andreas Fischer, dessen Interview-Film „Contergan – die Eltern“ ich großartig finde und uneingeschränkt empfehle.
„Söhne ohne Väter“, der am Sonntag, 20.5.2007 um 21.15h in 3sat gezeigt wird, ist wieder ein Interviewfilm, erfreulicherweise ohne historisches Filmmaterial oder Spielszenen. Bei „Contergan“ gelang ihm ein durch die Montage ein intensives Erzählen, das über das individuelle Schicksal hinauszeigte.
Ich bin gespannt.
Water2Vine-Apostel
Sting.
R.I.P.